-in der Geschichte der Schreibmaschine:
In der Zeit zwischen 1864 und 1869 konstruierte Peter Mitterhofer, gebürtig in Partchins fünf
Schreibmaschinenmodelle. Von Beruf war Peter Mitterhofer Zimmermann und arbeitete viel mit Holz.
Deshalb ist es nicht verwunderlich, daß seine ersten Modelle auch aus diesem Material gefertigt sind.
Das bekannteste Schreibmaschinenmodell ist das Modell
"Wien 1864". Es handelt sich um
eine
Holzkonstruktion, die in den wichtigsten Museen als Nachbildung zu sehen ist.
Das Original befindet
sich im technischen Museum für Industrie und Gewerbe in Wien.
Das Tastenfeld des "Wiener Modells
1864" bestand aus 30 Tasten, davon 25 zum Schreiben
von Großbuchstaben, 3 Tasten mit den
wichtigsten Satzzeichen und eine Zwischenraum- und
Rücktaste.
Es wird vermutet, daß Mitterhofer dieses Modell wahrscheinlich nur als
Versuchsmodell baute,
um die Gedanken über das maschinelle Schreiben zu festigen.
Seine zweite Maschine, das Modell "Dresden" ist eine
Weiterentwicklung des "Wiener Modells"
und 1865 als Konstruktionsjahr angegeben. Wahrscheinlich ist es aber das Jahr 1864, in dem
Peter Mitterhofer
seine zweite Schreibmaschine konstruierte. Auch bei dem Modell "Dresden"
handelt es sich um eine Konstruktion aus Holz.
Im Jahre 1866 stellte Peter Mitterhofer
sein drittes Modell vor, das aber als verschollen gilt.
Sein
viertes Modell, das Modell "Meran" stellte Mitterhofer
im Jahre 1867 vor. Es handelt sich
hierbei bereits um eine Metallkonstruktion, mit der man sowohl Groß- als auch
Kleinbuchstaben
und Ziffern schreiben konnte. Das "Meraner Modell"
hatte 36 Tasten und automatische Zeilen-
schaltung ohne Möglichkeit der Silbentrennung.
Im Jahre 1952 berichtete eine Zeitschrift über eine unbekannte historische Schreibmaschine,
die sich
im Technischen
Museum in Wien befand. Nach mehreren eingehenden Untersuchungen
und verschiedenen Gutachten kam man
zu dem Ergebnis, daß es sich um das fünfte Modell von
Peter Mitterhofer handeln mußte. Im Gegensatz zum Modell
"Meran 1867" hatte dieses Modell
eine Volltastatur.
Mitterhofer setzte mit seinen Erfindungen einen Schlußpunkt unter die Vorgeschichte der Schreib-
maschine. Die
Experimente mit Einzelstücken fanden hier ihr Ende. Im Prinzip waren die wichtig-
sten Probleme bei den Schreibmaschinen
gelöst:
-das Anbringen der Typen
-die Sichtbarkeit der Schrift
-die Einfärbung
Wien
Dresden
Meran
-in der Kurzschriftgeschichte:
Im Jahre 1864 war das von Franz Xaver Gabelsberger verfaßte Lehrbuch "Anleitung zur
Deutschen Redezeichenkunst oder
Stenographie" 30 Jahre alt. Dieses Werk ist mit seinen 660
Seiten das umfassendste Kurzschriftlehrbuch aller Zeiten.
Es gliedert sich in einen allgemeinen
geschichtlichen und theoretischen Teil, welcher gedruckt ist, und in den praktischen
Teil, der
doppelt so stark ist. Dieses Werk fand zu Lebzeiten Gabelsbergers zahlreiche Anhänger
und wurde auch auf mehrere Fremdsprachen
übertragen. Die gabelsbergsche Redezeichenkunst
war auf Höchstleistung abgestellt und das
Erlernen setzte eine große sprachliche Gewandtheit
voraus. Das Erlernen dieser Schrift bestand zum großen Teil daraus, daß man sich die in seiner
"Anleitung" gezeigten
Schriftbilder aneignen mußte.
Franz Xaver Gabelsberger wurde am 9.2.1789 in München geboren. Er starb am 4.1.1849, kurz vor
seinem 60. Geburtstag an den Folgen
eines Schlaganfalls.